Mittwoch, 12. März 2008
Geschichte von Kosovo
Ursprünglich von Illyrern besiedelt, kam das Gebiet des heutigen Kosovos im Jahre 168 v. Chr. unter römische Herrschaft. Nach dem Fall Roms siedelten sich eingewanderte Vandalen und Slawen in der Region an und gründeten Grafschaften und Fürstentümer. Ende des 12. Jahrhunderts fiel Kosovo unter ungarische Rechtshoheit. Das erste serbische Reich, von Ostrom byzantinisch-orthodox christianisiert, dehnten nach Anerkenntnis der Autonomie durch das Byzantinische Reich ihr Imperium zeitweilig bis nach Griechenland aus. Ihr Zentrum lag im 14. Jahrhundert in Kosovo, wo sie 1389 auf dem Amselfeld von den Osmanen geschlagen wurden und unter deren Herrschaft gerieten. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts begannen die Osmanen mit der Eroberung des heutigen Serbiens sowie Bosnien und Herzegowinas, die im Jahr 1459 für die folgenden vier Jahrhunderte zu Provinzen des Osmanischen Reiches wurden. Der Mythos der Kosovo-Schlacht begründete das Trauma und die emotionale Bindung der Serben, an die heute mehrheitlich von Albanern bewohnte Region. Die unter türkischer Herrschaft islamisierten Albaner rückten in das von Serben verlassene Kosovo-Gebiet nach.

Nach dem 1. Balkankrieg gehörte Kosovo 1912 zu Serbien und Montenegro. In der Zeit zwischen den Weltkriegen gehörte er zum ersten jugoslawischen Staat, nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien als Teil Serbiens. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet Albanien zugeschlagen, das zu dieser Zeit ein italienischer Vasallenstaat war. Mit einer Änderung der Jugoslawischen Verfassung 1974 wurden die zuvor schon bestehenden Autonomierechte erheblich erweitert, aus dem zuvor autonomen Gebiet wurde eine autonome Provinz innerhalb Serbiens.

Russischer KFOR-Soldat in Kosovo 2001. Die Autonomie wurde 1989 im Rahmen der sogenannten Antibürokratischen Revolution auf Betreiben von Slobodan Milošević durch einen Beschluss des serbischen Parlaments aufgehoben. Viele Albaner verlangten hingegen zunächst mehr Rechte und schließlich die Selbstständigkeit. Der anfangs gewaltfreie Widerstand der Albaner ging unter Führung der UÇK in gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen albanischen Freischärlern und den serbischen Streitkräften über. Diese führte 1999 zum Kosovo-Krieg und zum Einmarsch der NATO in Kosovo. Daraufhin kehrten vertriebene Kosovo-Albaner wieder zurück. In den folgenden Jahren kam es, insbesondere im März 2004, zu landesweiten Unruhen, bei denen rund 4.000 Menschen vertrieben wurden, der überwiegende Teil davon Kosovo-Serben. Die NATO verstärkte daraufhin ihre Präsenz.

In Verhandlungen drängten insbesondere das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten auf eine Unabhängigkeit von Kosovo, die von Serbien und Russland abgelehnt wurde. Nachdem die Verhandlungen scheiterten, erklärte das Parlament von Kosovo am 17. Februar einseitig die Unabhängigkeit der Provinz. Zuvor hatte die Europäische Union den Start der EULEX-Mission gebilligt, bei der 1.800 Polizisten und Juristen die Aufgaben der bisherigen UN-Verwaltung von Kosovo übernehmen sollen. Als erste westliche Staaten erkannten die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Frankreich am 18. Februar 2008 die Republik Kosovo formell an.

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